Ein ruhiges und beschauliches Örtchen
Dargen
Die Gegend im Usedomer Hinterland, in der der Ort Dargen liegt - nur knapp zwei Kilometer vom Stettiner Haff entfernt - ist schlichtweg malerisch. Und so wirkt das kleine Dörfchen auch recht beschaulich und unscheinbar. Doch Dargen hat einiges Sehenswertes zu bieten. So können Sie hier außergewöhnliche Tierarten wie Wisente beobachten oder auch die eine oder andere Kuriosität aus DDR-Zeiten auf zwei Rädern bestaunen.
Bereits kurz hinter dem Ortseingangsschild werden Sie auf Dargens Highlight, das Technik- und Zweiradmuseum im ehemaligen Bahnhof aufmerksam gemacht. Der Besuch mutet wie eine Zeitreise in die einstige Deutsche Demokratische Republik an. Schwerpunkte sind die von 1945-1989 im einstigen „Ostblock“ produzierten und gefahrenen Mopeds, Motorräder, Autos wie der Wartburg oder der in den 1960ern gern als Taxi genutzte Moskwitsch, aber auch Lkws und Busse. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich so manche Rarität wie der alte Regierungsbus des „Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker“.
Wer schließlich doch wieder aus den alten Zeiten ins Heute gefunden hat, der sollte sich den Besuch des Wisentgeheges im Ortsteil Prätenow nicht entgehen lassen. Einst galt das Wisent als der „König des Waldes“. Bis vor 650 Jahren war es das größte Landsäugetier Europas. Allerdings hat es der Mensch fast vollständig ausgerottet. Nur in den polnischen Wäldern überlebten einige Tiere. Mittlerweile fühlen sie sich auch auf Usedom wieder so heimisch, dass sie seit Eröffnung des Geheges im Jahr 2004 in der etwa sechs Hektar großen Anlage bereits mehrmals Nachwuchs bekommen haben.
Eine wohl noch viel ungewöhnlichere Attraktion bietet die von Karl Buchholz 2004 gegründete Dargener Straußenfarm. Hier leben 40 Exemplare des größten, eigentlich in Afrika beheimateten Laufvogels. Mutige unter Ihnen dürfen die Tiere unter Aufsicht gerne streicheln. Auf der Farm können Straußeneier, –fleisch und Leder erworben werden.
Die Dargener Umgebung, auch Thurbruch genannt, lädt über alle besonderen Tierwelten hinaus auch zu ausgedehnten Spaziergängen oder Radtouren ein. So führt die Straße am Dorfteich vorbei zum Dargener Hafen am Stettiner Haff. Angesichts der kleinen Schiffsanlegestelle wirkt der Begriff Hafen allerdings ein wenig übertrieben. Ein beliebtes Ziel im Thurbruch ist das knapp zweieinhalb Kilometer nordöstlich des Ortes gelegene Windschöpfwerk am Kachliner See. Ursprünglich diente es zur Entwässerung des Sumpflandes. Der Gutsbesitzer Rudolf Heydemann, der das Schöpfwerk erbauen ließ, nannte es Adler. Bis 1968 war es tatsächlich noch in Betrieb. Heute gilt es als Technisches Denkmal.
