Das Dorf an der polnischen Grenze
Garz
Auf der Fahrt zum Stettiner Haff kommt man direkt durch das hübsche Bauerndorf Garz. Der Name stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie Burg. Eine Burg gibt es in dem 250 Seelenort zwar nicht, dafür aber eine malerische Dorfkirche. Bereits 1231 wurde erstmals ein Pastor in Garz erwähnt. Das turmlose und von einer Findlingsmauer umgebene Kirchlein stammt allerdings aus dem 15. Jahrhundert. Im Inneren hängen zwei interessante Votivschiffe (Schiffsnachbauten). Die Garzer Kirche beherbergt die Ausstellung „Golm und seine Umgebung".
Der Golm - mit 69 Metern vor dem Koserower Streckelsberg die höchste Erhebung Usedoms - gehört ebenfalls zur Gemeinde Garz. Und auf eben jenem Golm stand tatsächlich um etwa 700 v. Chr. eine Burg. Noch heute sind die Überreste eines Walls zu erkennen. Zur Blütezeit von Swinemünde war der Golm ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier aus haben Sie einen weiten Blick über das Stettiner Haff. Eine traurige Episode erlebte der Golm jedoch kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Beim Bombenangriff von 650 amerikanischen Fliegern auf die nahegelegene Stadt Swinemünde am 12. März 1945 verloren etwa 20.000 Menschen ihr Leben. Nahezu alle Opfer wurden anonym in Massengräbern auf dem Golm bestattet, nur von 432 waren die Namen bekannt. Seit dieser Zeit ist der Golm eine der größten Kriegsgräberstätten in Deutschland und die größte Gedenkstätte dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern.
Auf dem Garzer Gemeindegebiet befindet sich zudem ein Teil des Heringsdorfer Flughafens, der entgegen seinem Namen nicht direkt in dem Seebad liegt.
