UBB-Teamleiter Maik Albrecht
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Inselgesicht: UBB-Teamleiter Maik Albrecht

08.12.2021, Usedom Tourismus GmbH

Maik Albrecht lenkt gemeinsam mit seinem Team den Busverkehr der Usedomer Bäderbahn. Als Disponent koordiniert er die Logistik der Linienbusse, des Fernreiseverkehrs, der Tagestouren und der Erlebnisfahrten. Außerdem findet er als Teamleiter im Tagesgeschäft ständig Lösungen für kniffelige Fragen.

Aus der Schaltzentrale der Usedomer Bäderbahn

Herr Albrecht, seit fünf Jahren koordinieren Sie als Disponent von der Leitstelle in Ahlbeck aus den gesamten Busverkehr der Usedomer Bäderbahn. Welche Angebote der UBB umfasst das alles?

Mit den Regionalbuslinien bedienen wir den Ortsverkehr in den Kaiserbädern und in Zinnowitz. Mit den verschiedenen Entdecker-Touren können Einheimische und Urlauber im zwei-Stundentakt jeden Winkel der Insel erreichen. Außerdem ist der Schülerverkehr an den Regionalbusverkehr gekoppelt. Mit der Fernbuslinie fahren wir 365 Tage im Jahr nach Berlin und Hamburg. Richtung Hamburg haben die Gäste die Möglichkeit, in Greifswald und Rostock aus- bzw. einzusteigen. Dieses Jahr haben wir ein neues Buchungssystem eingeführt, das die Ticketbestellung per Mausklick ermöglicht. Per App können die Kunden ihren Fahrschein bequem bis fünf Minuten vor Abfahrt buchen. Außerdem bieten wir Tagesfahrten an. Zu dieser Jahreszeit sind es vor allem Ausflüge zu den Weihnachtsmärkten in Rostock, Lübeck, Lüneburg, Hamburg oder Kopenhagen. Auf den Mehrtagesfahrten stehen z.B. der Besuch einer Musical-Aufführung kombiniert mit einer Stadtbesichtigung in Berlin oder Hamburg und mehrtägige Reisen z.B. in die Schweiz auf dem Programm. Diese Angebote, die sich unser Marketingteam einfallen lässt, erfreuen sich sehr großer Beliebtheit. Für Gäste, die gerne von zu Hause abgeholt und zu den Haltestellen der Buslinien gebracht werden möchten, bieten wir auch von Haus zu Haus Service an. Zu guter Letzt organisiert die UBB auch Fahrten nach ganz individuellen Wünschen. Wer also Ideen für Klassenfahrten, Betriebsausflüge oder Familienfeiern sucht, kann sich von unserem Marketing-Team beraten lassen.

Bei so vielen Buslinien und verschiedenen Touren ist es sicher nicht immer leicht, den Überblick zu bewahren?

Das stimmt. Es stehen 57 Busfahrer, 31 Linienbusse, 6 Kleinbusse und 11 Reisebusse zur Verfügung, mit denen wir jonglieren. Wir arbeiten mit einer Dispositionssoftware, in der alle Fahrten und die Verfügbarkeit der Busfahrer und Busse koordiniert werden. Zunächst werden daraus die Monatspläne erstellt, die die Lenk- und Ruhezeiten, Urlaubswünsche und Lehrgänge der einzelnen Fahrer berücksichtigen. Die Pläne werden nach dem immer gleichen Schema erstellt und anschließend den Busfahrern nach dem Rotationsprinzip zugeordnet. Damit stellen wir sicher, dass die verschiedenen Schichten gerecht verteilt werden. Allerdings gibt es ständig tagesaktuelle Änderungen, auf die wir reagieren müssen. Zum Beispiel wenn sich Fahrer krankmelden oder wenn für gut gebuchte Tages- oder Erlebnistouren ein zweiter Bus eingesetzt werden muss. Den Regionalbusverkehr kann ich auf dem Monitor live verfolgen. Dort sehe ich genau, welcher Bus wie viele Minuten Verspätung hat. Wenn Fahrgäste anrufen und wissen wollen, wann ihr Bus kommt, habe ich darüber jederzeit Überblick. Machtlos sind wir allerdings bei Stau. Das kommt im Sommer natürlich öfters vor, dass die Busse feststecken. An den Haltestellen gibt es übrigens QR-Codes, mit denen die Kunden Informationen zu Verspätungen direkt einsehen können.

Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

Der Job ist auf jeden Fall immer abwechslungsreich. Jeder Tag ist anders, und es kommt niemals Langeweile auf. Das gefällt mir. Man muss allerdings mit ganzem Herzen bei der Sache sein. Sobald man unkonzentriert ist, kann bei der Planung auch schnell etwas schief gehen. Oft ist Spontanität und Stressresistenz gefragt, wenn z. B. Stau den gesamten Fahrplan durcheinanderwirbelt. Dann heißt es Ruhe bewahren und Lösungen finden. Oft gibt es kniffelige Probleme zu lösen, wenn z.B. mitten im Sommerfahrplan plötzlich Schienenersatzverkehr zu organisieren ist. Am Ende des Tages bin ich jedenfalls immer stolz und zufrieden, wenn alles reibungslos klappt.

Außerdem sind Sie Teamleiter der Leitstelle. Welche Aufgaben haben Sie in dieser Funktion zu lösen?

Ich muss jeden Tag auf alles Mögliche gefasst sein. Es kommt immer wieder vor, dass Fahrzeuge plötzlich defekt sind und auf freier Strecke ausgetauscht werden müssen. Dann geht es darum, blitzschnell zu reagieren und ein neues Fahrzeug und einen freien Fahrer zu organisieren. Natürlich kommen auch manchmal Beschwerden der Fahrgäste bei uns in der Leitstelle an, welche wir nach besten Möglichkeiten versuchen zu lösen. Ansonsten verweisen wir auf unser Beschwerdemanagement. Wir hätten gar nicht die Zeit, auf die Fragen der Anrufer einzugehen.

Im Regionalbusverkehr fahren die Busse in jeden Winkel der Insel. Welche Touren bieten Sie an und gelingt es, Einheimische und Urlauber zu überzeugen, das Auto auch mal stehen zu lassen?

Auf den Insel-Entdecker-Touren erreichen Sie jede entlegene Ecke auf der Insel. Die Busse der Achterland-Tour fahren über Benz, Mellenthin und Usedom Stadt bis nach Liepe und Warthe. Auf der Hafftour geht es von den Kaiserbädern entlang der Haffküste über Kamminke, Zirchow, Stolpe in der Usedomer Winkel. Im Inselnorden führen die Routen von Zinnowitz auf den Gnitz oder von Wolgast über Trassenheide nach Karlshagen. Die Route der Fischerdörfer-Tour führt von Wolgast über Kröslin und Freest nach Lubmin. Vor allem Urlauber schätzen dieses umfangreiche Angebot, um die Insel oder die Region zu erkunden. Aber auch immer mehr Einwohner der Insel Usedom nutzen unser Angebot. Das können wir an den wachsenden Fahrgastzahlen erkennen.

Ein schöner Anreiz ist die KaiserbäderCard, die Kurkarteninhaber seit 2018 berechtigt die UBB-Busse in den Kaiserbädern kostenfrei zu nutzen. Im Rahmen des vom Land MV geförderten Projektvorhabens „Modellregion Insel Usedom und Stadt Wolgast“ wird dies für die gesamte Insel angestrebt. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der KaiserbäderCard gemacht?

Seitdem die Kaiserbädercard eingeführt wurde, können wir einen stetigen Zuwachs an Fahrgästen beobachten. Vor allem die Buslinie zwischen den Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin wird sehr frequentiert. Die Busse fahren in den Sommermonaten im 20 Minuten-Takt. Seit zwei Jahren ist Ückeritz ebenfalls in das Netz dieses Kurkartenangebots eingebunden. Die Patienten der Reha-Klinik nutzen die Busse gerne, um Ausflüge in die Kaiserbäder zu unternehmen. Auch ist so der Knotenpunkt Bahnhof Schmollensee zwischen Achterland-Bussen und dem Regionalverkehr der DB-Regio gut zu erreichen. Das Angebot der KaiserbäderCard gilt auch für die UBB-Busse, die bis Freest und Kröslin fahren. Einzige Ausnahme ist die Linie Wolgast – Greifswald. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die kostenfreie Nutzung des Busangebots der UBB mit der Kurkarte zukünftig für die gesamte Insel eingeführt würde.

In der Anfangszeit der Corona-Pandemie war die UBB heftig von den Einschränkungen betroffen. Mit welchen Hygieneschutzmaßnahmen sorgt die UBB jetzt dafür, dass der Busbetrieb wieder reibungslos funktionieren kann?

Natürlich setzen wir alle erforderlichen Hygiene-Schutzmaßnahmen bestmöglich um. So werden die Fahrzeuge häufiger gereinigt und desinfiziert und die Fahrgast-Kapazität beschränkt. Die Fahrer tragen medizinische Masken, auch für die Fahrgäste gilt die Maskenpflicht. Wer seine Maske vergessen hat, kann nachträglich beim Fahrer eine Maske erwerben. Außerdem haben wir die Busse wieder mit Scheiben ausgestattet, die den Busfahrer vom Fahrgastraum trennen.

Haben Sie einen Lieblingsort auf der Insel?

Ich mag den Inselnorden sehr. Er ist naturbelassen und viel ruhiger als die Kaiserbäder. Besonders gerne gehe ich zwischen Peenemünde und Karlshagen am Strand spazieren. Oder auch durch den hügeligen Küstenwald hinter den Dünen – der ist etwas Besonderes.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Karina Schulz für usedom.de am 16.11.2021.

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