Wie ist Ihre Liebe zur Schifffahrt entstanden? Warum wollten Sie unbedingt Kapitänin werden?
Ich glaube, das wurde mir schon in die Wiege gelegt, obwohl ich keine Familie habe, die eine besondere Affinität zum Wasser hat. Ich bin in Berlin groß geworden und jedes Fahrgastschiff hat mich schon als Kind begeistert. Durch das Jugendrotkreuz in Berlin hatte ich dann mit zehn Jahren die Möglichkeit, auf die alten Segler in den Niederlanden zu kommen. Und da dachte ich dann schon: Jo, das wäre was für mich! Vor allem, weil in den Niederlanden auch ganz viele Frauen fahren. Da wusste ich noch gar nicht, dass die Schifffahrt in Deutschland bei den Frauen gar nicht so populär ist.
Ich wollte dann die Ausbildung machen, durfte es von zu Hause aus aber nicht, weil ich etwas Anständiges lernen sollte, wie Bankkauffrau oder Hotelfachfrau. Dann habe ich erst Kunst studiert und bin letztlich über Umwege zur Schifffahrt gekommen. Die Ausbildung habe ich dann später zusammen mit meinem Mann auf der Seefahrtschule in Enkhuizen gemacht, als wir schon Kinder hatten.
Was ist Ihr persönlicher Lieblingsplatz auf Usedom? Abgesehen von der "Weissen Düne" natürlich!
Ich persönlich finde die Seenlandschaft auf Usedom sehr spannend, also Gothensee, Schmollensee, etc. Und am schönsten finde ich das Achterland Richtung Lieper Winkel. Gerade die Region Neppermin und was sonst noch alles dahinterkommt, das ist eine traumhafte Ecke, die man auch bei der Inselsafari gezeigt bekommt. Hier hat man ebenfalls das Gefühl, dass man allein auf der Welt ist. Ich bin schon mit einem Ultraleichtflieger über die Insel geflogen und die Usedomer Seenlandschaft sieht auch aus der Luft einfach wahnsinnig aus!
Vielen Dank für das Gespräch!