Herr Fidora, mit Ihrem Cannabis-Bier gingen Sie im Herbst sowohl durch die regionalen als auch durch die bundesweiten Medien. Deshalb die wichtigste Frage vorab: Ist noch was von dem Bier da?
Nein, das war ratzfatz weg! (lacht)
Klären Sie uns auf: Was hat es mit dem Cannabis-Bier auf sich und wie sind Sie auf die Idee dazu gekommen?
Das kam eigentlich durch einen Zufall. Unser Bio-Bauer aus dem Nachbarort, der uns mit Eiern beliefert, erzählte mir, dass er jetzt auch Cannabis anbaut. Er fragte mich, ob ich daraus nicht was machen könnte. Und weil ich eigentlich nur Bier kann, sagte ich: Komm, wir machen ein Bier draus. Der Bauer brachte dann einen Kubikmeter frisch geerntetes Cannabis vorbei, so dass es auf unserem Hof wie in Amsterdam roch. Wir haben das erstmals 2017 gemacht, das Bier im letzten Jahr war geschmacklich noch besser. Unser Cannabis-Bier ist deshalb einzigartig, weil der Hanfanteil sehr hoch ist, so dass es wirklich intensiv nach Cannabis schmeckt.
Aber einen Rausch bekommt man vom enthaltenen Cannabis nicht?
Nein. Es ist zwar auch ein bisschen THC enthalten, aber das nur im gesetzlich zugelassenen Maß. Es handelt sich um unbedenkliches Nutzhanf. Wer keine THC-Produkte konsumiert, merkt gar nichts. Wer allerdings THC konsumiert, der kann durchaus einen kleinen Rausch bekommen.
Dürfen sich die Fans des Cannabis-Biers denn auf Nachschub freuen?
Ja, das Cannabis-Bier wird nach der nächsten Cannabis-Ernte hier auf Usedom wieder gebraut. Dazu haben sich schon mehrere Fernsehteams angekündigt, die den ganzen Prozess vom Anbau über die Ernte bis hin zur Verarbeitung begleiten wollen. Wir nutzen für das Bier ausschließlich Hanf von der Insel und wollen trotz des Erfolgs nichts dazu kaufen, sondern eine kleine Brauerei bleiben.