Wie lebt es sich als junge Frau auf der Ostseeinsel?
Ich finde es super schön hier. Ich komme vom Dorf, mit dem ländlichen Leben fühle ich mich sehr wohl. Mein Arbeitsweg ist kurz. Das ist wunderbar. Im Sommer fahre ich fünf Minuten mit dem Fahrrad. Für junge Leute gibt es zwar kein so großes Angebot, aber wenn ich ausgehen möchte, fahre ich nach Swinemünde. Leider hat meine Lieblingsdiskothek vor einiger Zeit zugemacht. Bestimmt werde ich eines Tages auch nochmal Großstadtluft schnuppern.
Was hat Sie bewogen, eine Ausbildung als Kosmetikerin zu absolvieren? Was reizt Sie an dem Beruf?
Das war ein Prozess. Ich habe mich über verschiedene Praktika angenähert. Mir war es wichtig, etwas mit den Händen zu machen. Gerne etwas Kreatives, Filigranes. Wenn ich meine Schwester am Schreibtisch fürs Studium büffeln sah, war mir klar: Das ist nichts für mich. Zahntechnik – total interessant, aber mir fehlten die Abwechslung und der Kontakt zum Kunden. Beim Fotografen dachte ich mir, dass es mit der Weiterentwicklung schwierig werden könnte, wenn man nicht herausragend ist. Diesen Druck wollte ich nicht. Auf die Idee, Kosmetikerin zu werden, hat mich meine Mutter gebracht. Sie ist Friseurin. Damit bin ich seit frühester Kindheit vertraut. Mir gefällt die Nähe zu den Menschen. Es ist so schön, Menschen etwas Gutes zu tun. Jeder Tag ist anders. Die Menschen bringen jede Menge Abwechslung. Ich weiß nie, wer als Nächstes zu mir kommt. Kreativ austoben kann ich mich vor allem bei der dekorativen Kosmetik.
Sie haben als Jahrgangsbeste abgeschnitten. Wie fühlt es sich an, Deutschlands beste Kosmetikerin zu sein?
Das kam völlig überraschend. Als ich von der Deutschen Industrie- und Handelskammer die Einladung zur Bundesbesten-Ehrung in Berlin bekam, habe ich das zuerst gar nicht realisiert. „Ist Dir überhaupt klar, was das bedeutet?“, war die Reaktion meiner Familie. Bei der Veranstaltung fand ich es total spannend, die anderen Absolventen kennen zu lernen. Wir hatten viel Zeit, uns über die verschiedenen Berufe auszutauschen. Insgesamt wurden an dem Abend die besten Azubis aus 200 Berufen geehrt. Auf die Prüfung hatte ich mich tatsächlich sehr gut vorbereitet. Ich bin ehrgeizig und habe einen hohen Anspruch an mich. In Prüfungssituationen möchte ich einfach nichts dem Zufall überlassen. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich damit die höchste Punktzahl von allen erreichen würde.
Welche Kosmetikbehandlungen bieten Sie im Steigenberger Hotel an? Haben Sie eine Lieblingsanwendung, die Sie besonders empfehlen können?
Die Klassiker Maniküre, Pediküre, Gesichtsbehandlung mit Peeling, Massage, Wimpern- und Augenbrauenfärben. Ich biete auch Ganzkörper-Peeling und -Packungen sowie Teil-Körpermassagen an. Gerade habe ich eine Fortbildung in Ultraschall gemacht. Damit kann man bestimmte Prozesse wie z.B. Durchblutung, Lymphdrainage und Collagensynthese anregen und das Hautbild verbessern. Gesichtskosmetik macht mir am meisten Spaß. Es ist schön, wenn ich bei bestimmten Hautproblemen helfen und Tipps geben kann. Außerdem kann ich bei Gesichtsbehandlungen selbst wunderbar abschalten. Wenn ich den Kundinnen bei angenehmer Wellnessmusik eine Gesichtsmassage gebe, ist das auch für mich Therapie.