Schauspielerin Katrin Sass
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Inselgesicht: Schauspielerin Katrin Sass

04.11.2020, Usedom Tourismus GmbH

Bei einer exklusiven Vorführung konnten Fans des Usedom-Krimis die Folge “Schmerzgrenze“ im Sommer 2020 erstmals im Rahmen des Open-Air-Sommerkinos erleben. Auch Hauptdarstellerin Katrin Sass ließ sich dieses besondere Kinoerlebnis nicht entgehen und verfolgte die Episode gemeinsam mit 200 Zuschauern auf Kinoleinwand am Strand der Kaiserbäder.

"Die Insel ist mir sehr ans Herz gewachsen."

Frau Sass, wie ist es für Sie, die neue Folge „Schmerzgrenze“ direkt am Drehort Usedom und gemeinsam mit den Zuschauern zu gucken?

Das ist ein wunderbares Kinoerlebnis. Vor dem Fernseher sitzt man meist allein, zu zweit oder zu dritt. Aber das hier hat echten Kino-Charakter und man erlebt die Reaktionen des Publikums ganz direkt. Wie bei Kino-Premieren, wenn wir auf der Bühne stehen, uns verbeugen und die Zuschauer freundlich klatschen. Deshalb hat das auch ein wenig mit Bühne zu tun – mit Theater. Das erlebe ich, abgesehen von den Festivals, auf denen der Usedom-Krimi und andere TV-Produktionen gezeigt wurden, das erste Mal mit einem Fernsehfilm. Und dann noch am Strand – wenn es dann nachher noch so richtig regnet… (lacht).

Seit 2014 drehen Sie regelmäßig auf Usedom. „Schmerzgrenze“ ist bereits die 12. Folge des Usedom-Krimis. Ist Ihnen Usedom über die Jahre schon zur zweiten Heimat geworden?

Ja, das kann man so sagen. Ich bin selbst erstaunt, dass es schon die 12. Folge ist. Und auch der Erfolg der Filme ist immer wieder überwältigend. Das habe ich eben auch gemerkt, als wir an der Promenade entlang gingen und mir eine Frau zurief: „Heute Abend dann, ne?“. Ich dachte, sie meint die Vorführung am Strand, aber sie hatte die Ausstrahlung im Fernsehen im Sinn. Offenbar wird heute Abend im Fernsehen eine Folge des Usedom-Krimis wiederholt. Darüber habe ich mich gefreut!

Die Dreharbeiten finden meist im Winter statt. Was macht für Sie den besonderen Reiz der Insel in der Nebensaison aus?

Ich friere leicht und der Winter ist so gar nicht meine Jahreszeit. Deswegen hätte ich es zunächst viel lieber gesehen, wenn wir im Sommer drehen würden. Über Dreharbeiten im Winter war ich also gar nicht erfreut. Aber dann habe ich die Folgen gesehen und das Prinzip begriffen. Es sollen gerade nicht die kitschig-schönen Rosamunde-Pilcher-Bilder von Usedom gezeigt werden, nicht die schöne Touristeninsel, sondern die Tristheit im Winter erzählt werden. So wird das authentische Usedom sichtbar.
Heutzutage kommen die Touristen auch im Winter. Das war zu DDR-Zeiten unvorstellbar. Da war man im Winter allein auf der Insel. Das hat sich geändert, weil die Ostsee zu jeder Jahreszeit reizvoll ist und eine eigene Schönheit entwickelt.
Ich mag die Ostsee übrigens lieber als die Nordsee. Denn immer, wenn ich dort bin, ist das Wasser weg. Und jedes Mal, wenn ich frage, wie lang ich warten muss – sechs Stunden – habe ich es wieder verpasst. Nee! Die Ostsee ist schon toll und die Insel Usedom ist großartig. Ich als Fischkopp kannte Usedom vor Beginn der Reihe gar nicht. Von Schwerin aus sind Wismar und die Wismarer Bucht nicht weit, so fuhren wir dorthin. Und als ich an der Schauspielschule in Rostock studierte, bin ich immer nach Warnemünde gefahren. Usedom kannte ich nicht, weil es außerhalb meines Radius‘ lag. Doch jetzt, mit den Dreharbeiten, die mich jedes Jahr für mehrere Wochen nach Usedom führen, ist mir die Insel sehr ans Herz gewachsen und ein bisschen zur Heimat geworden.

Verbringen Sie auch privat Zeit auf Usedom?

Nein, privat fahre ich nicht nach Usedom. Im Sommer bin ich gern am Berliner Müggelsee, wo ich wohne, und schippere mit meinem Bötchen umher. Ich bin dann allein auf meiner kleinen Wiese und kann meinen Hund Lucky laufen lassen. Zu Hause kann ich auch unbeobachtet nackt ins Wasser springen, weil wir Ostler ja alle nackt ins Wasser gehen … (lacht).

Schauspielerin Katrin Sass beim Filmdreh
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Was mögen Sie an der Figur der Ex-Staatsanwältin Karin Lossow, die Sie im Usedom-Krimi darstellen?

Ich mag ihre Direktheit. Auch wenn sie ihre Geheimnisse hat, ist sie immer ehrlich und direkt. „Gott erschuf die Lüge, damit es uns Menschen besser geht“, heißt es. Doch Notlügen verwendet Karin Lossow so gut wie nicht. Es gehört darüber hinaus schon einiges dazu, nach acht Jahren Gefängnis an den Ort zurückzugehen, wo sie ihren Mann getötet hat – sogar in das Haus, das inzwischen „Mörderhus“ genannt wird. Sie könnte einen anderen Weg gehen und an einem anderen Ort ganz neu beginnen, doch Karin Lossow stellt sich ihrer Vergangenheit. Das erfordert Courage. Mit einem Lächeln oder mit einer ironischen Bemerkung kommentiert sie, was ihr die Menschen im Alltag an Boshaftigkeiten entgegenbringen. Diese Haltung bewundere ich an ihr.

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der Figur Karin Lossow und Ihnen?

Die Direktheit, mit der Karin Lossow das Leben angeht, ist vielleicht eine Gemeinsamkeit. Ansonsten ist sie vollkommen autark und braucht keinen an ihrer Seite. Ich brauche, wie die meisten Menschen, Bestätigung von außen. Der ganze Beruf der Schauspielerei beruht auf dem Wunsch nach Bestätigung und Anerkennung.

Seit einiger Zeit haben Sie einen Hund an Ihrer Seite. Können Sie Lucky mit nach Usedom bringen? Wie lässt sich das mit den Dreharbeiten vereinbaren?

Wir haben eine Set-Aufnahmeleiterin, die selbst einen Hund hat und sogar Hundetrainerin ist. Bei ihr ist Lucky bestens aufgehoben. Der braucht sie nur zu sehen und freut sich. Gleichzeitig arbeitet sie mit ihm an seiner Erziehung. Sehr hart! Und dann denke ich, guck lieber nicht hin. Sie macht die Leine ab, sagt „sitz!“ und er setzt sich. Ich frage mich, wieso macht er das bei mir nicht? Demnächst wird er übrigens auch im Usedom-Krimi mitwirken. Ich konnte den Produzenten Tim Gehrke davon überzeugen, dass sich Karin Lossow einen Hund anschafft. Bei den Dreharbeiten muss aber auf jeden Fall ein Hundetrainer ran. Ich tue mich doch schwer mit dem Erziehen…

Wie lange haben Sie Lucky schon?

Jetzt ist er ein Jahr und drei Monate alt, aber ich habe ihn erst seit einem Jahr und einem Monat. Ich weiß das auf den Tag genau, weil ich so verliebt bin.

Der Usedom-Krimi thematisiert auch immer die polnische Seite der Insel. Fahren Sie manchmal auch selber nach Swinemünde rüber?

Ja, das macht mir Spaß. Wir haben ein einziges Mal im September gedreht, das ging irgendwie nicht später. Wir haben in einem Tagungshotel in Swinemünde gewohnt. Der Trubel war der Wahnsinn: Sachsen, Polen, unzählige Kinder, der Speiseraum war voll. Und ich hatte zwei freie Tage und wollte an den Strand. Das ging gar nicht. Die Massen, die vom Strand kamen, haben mich regelrecht überrollt. Ich dachte, ich werde verrückt hier. Aber dann bin ich in die Stadt gegangen und fand es auf der Promenade doch sehr schön.

Haben Sie ein Ritual mit dem Sie sich auf Ihre Rolle der Karin Lossow einstimmen?

Es gibt eine Sache, die ich aber nicht als Ritual bezeichnen würde: Ich reise zu den Dreharbeiten auf Usedom grundsätzlich einen Tag früher an, als es die Dispo vorsieht. Diesen Tag brauche ich, um mich auf die Dreharbeiten einzustimmen. Erst einmal in Ruhe ankommen. Aber das ist nur hier so, das würde ich beispielsweise nicht machen, wenn ich Dreharbeiten in München vor mir hätte. Das hat sicher mit der besonderen Stimmung zu tun, die Usedom ausstrahlt. Ich brauche das nicht direkt für die Rolle, aber ich brauche es für die eigene Befindlichkeit mit der Rolle.

Haben Sie in den Drehpausen überhaupt Zeit, die Insel zu erkunden? Gibt es Lieblingsplätze auf der Insel, die Sie in Ihrer Freizeit besuchen?

Oh ja, da gibt es ganz viele. Und ich entdecke immer wieder neue. Mein liebster Lieblingsplatz ist das da. (sie zeigt auf die Ostsee) Wenn ich auf’s Meer gucke, dann bin ich happy… Das ist doch irre. Dieser lange, breite Strand – so schön. Heute schaffe ich es nicht mehr, aber morgen Früh muss ich wenigstens einmal kurz die Hosen hochkrempeln, Lucky an die Leine nehmen und mit den Füßen ins Wasser.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Karina Schulz für usedom.de am 20.08.2020.

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