Mittelalter - Romantik - Moderne
Kulturnacht in Wolgast am 13. August 2022
Jedes Jahr im August feiert die Stadt Wolgast mit der Kulturnacht ihre historische Altstadt und lässt ihre bewegte Geschichte lebendig werden. In romantischer Atmosphäre können die Besucher Geschichten aus vergangenen Zeiten hören, sich von Musik inspirieren und von Schauspielern und Feuerkünstlern faszinieren lassen. Am 13. August ist es wieder soweit: Unter dem Motto „Mittelalter – Romantik – Moderne“ laden die Museen, zahlreiche Vereine und Einrichtungen zu unterhaltsamen Programmen ein. Bis zum späten Abend sind Einheimische und Gäste eingeladen, sich in den verwinkelten Gassen von dem fröhlichen Treiben mitreißen zu lassen.
Veranstaltungen in der historischen Altstadt
Los geht’s, wenn die Turmbläser um 17.00 Uhr hoch oben auf dem Kirchturm der St. Petrikirche den Auftakt geben und die Wolgaster Kulturnacht mit einem feierlichen Ständchen eröffnen.
Dreh- und Angelpunkt ist der Rathausplatz: Dort begrüßen Stadtführer die Gäste zu kurzweiligen und informativen Stadtrundgängen durch die historische Altstadt. Dabei vermitteln sie Wissenswertes zur wechselvollen Geschichte der Stadt, zur Baukunst, sowie zu bedeutenden Wolgaster Persönlichkeiten und Familien. Eine schöne Alternative sind die Kutschfahrten durch die Altstadt mit dem Zweispänner, die ab 18.00 Uhr jede halbe Stunde auf dem Rathausplatz starten. Um 18.30 und 20.00 Uhr sind die Besucher eingeladen, beim „Wolgaster Kegel“ fröhlich das Tanzbein zu schwingen. Diesen geselligen Tanz pflegten die Wolgaster zu gesellschaftlichen Höhepunkten zu tanzen. Um 19.30 und 21.00 Uhr lädt das 1. Pommersche Blasorchester zu einem bunten musikalischen Blumenstrauß mit bekannten Komponisten der Klassik und der Gegenwart ein. Als krönender Abschluss der Kulturnacht findet um 22.45 Uhr auf dem Rathausplatz eine imposante Feuershow statt.
Nur ein paar Schritte vom Rathausplatz entfernt präsentiert das Stadtmuseum „Kaffeemühle“ auf vier Etagen die Entwicklung Wolgasts von der ehemaligen Residenz der Pommerschen Herzöge zu einem modernen Schiffsbaustandort. Geöffnet ist auch die Sonderausstellung „Von Wolgast in die Welt – Blüte der Seehandelsstadt im 19. Jahrhundert“ und der neue Medienraum mit der digitalen dreidimensionalen Rekonstruktion des Herzogschlosses. Dem berühmten Sohn der Stadt, Philipp Otto Runge, ist ein eigenes Museum gewidmet. In seinem Geburtshaus in der Kronwiekstraße dokumentiert eine Ausstellung das Leben und Wirken des neben Caspar David Friedrich bedeutendsten Malers der norddeutschen Romantik.
Das Familienhotel Postel am Platz der Jugend gewährt Einblick in seine Räume, lädt in den Regionalladen mit Pommerschen Spezialitäten und zu Livemusik in den Hausgarten ein. In der Buchhandlung Wolgast in der Fußgängerzone können die kleinen Besucher das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ als Puppentheater erleben. Schräg gegenüber im Eine-Welt-Laden können sich Interessierte über fairen Handel informieren lassen, faire Produkte kennenlernen und sich über entwicklungspolitische Themen austauschen.
In der ehrwürdigen St. Petri Kirche, der ehemaligen Hofkirche der Pommerschen Herzöge, wird den ganzen Abend mit Kinderprogramm, Orgelführungen, Kirchenmusik und einer neuen Ausstellung zum Totentanz-Bilderzyklus für Unterhaltung gesorgt. Bis 21.00 Uhr können die Besucher den Kirchturm besteigen und die fantastische Sicht auf die historische Altstadt und den Peenestrom bis zur Insel Usedom genießen. In der Synodalbibliothek der St. Petri Kirche gibt es Exemplare der historischen Buchkunst zu bewundern.
Direkt gegenüber, in der ehemaligen Kosegarten-Schule am Kirchplatz, haben Generationen von Wolgastern die Schulbank gedrückt. Bevor die Sanierung des historischen Schulgebäudes am Kirchplatz im kommenden Jahr beginnt, haben Besucher während der Kulturnacht ein letztes Mal die Möglichkeit, die Klassenräume zu besichtigen und sich an ihre Schulzeit zu erinnern.
Auf dem Wolgaster Friedhof ist die St. Gertrudkapelle zur Besichtigung geöffnet. Hier erfahren die Besucher Interessantes zur Geschichte dieses besonderen Sakralbaus und können den Klängen eines Cembalos lauschen. Die 1420 erbaute zwölfeckige spätgotische Kapelle ist eine architektonische Besonderheit und die einzige erhaltene Gertrud-Kapelle in Vorpommern. Ein Stückchen weiter stadtauswärts gewährt der Vorpommersche Mühlenverein ab 19.00 Uhr einen Blick in das Innere der Wendorfschen Mühle am Paschenberg. Hier erfahren die Gäste etwas zur Tradition des Müllerei-Handwerks und des Mühlenbaus.
Technikinteressierte sollten unbedingt die Gelegenheit nutzen, das Eisenbahnfährschiff STRALSUND im Stadthafen zu besichtigen. Dieses technische Denkmal dokumentiert sehr anschaulich die Verkehrsentwicklung im 19. Jahrhundert. Von 1948 bis 1990 transportierte die STRALSUND bei jeder Fahrt auf 32 Metern Gleis drei Eisenbahnwagons und 300 Passagiere zwischen Wolgast und der Insel Usedom über den Peenestrom.
Gastronomie & Eintritt
Den ganzen Abend sorgen Gastronomen und Vereine auf dem Rathausplatz für Erfrischung und Snacks. Das Eintrittsbändchen für alle Veranstaltungen an diesem Abend kostet 7,- Euro. Es ist im historischen Rathaus, an den Ständen auf dem Rathausplatz, in allen geöffneten Einrichtungen und in der Stadtinformation in der Kronwiekstraße 3 erhältlich. Kinder bis 16 Jahre haben freien Zugang.